Luftfeuchtigkeit senken

Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, schadet das dem Gemäuer und der Gesundheit ebenfalls. Der Putz löst sich von der Wand und der Schimmelpilz nistet sich ein. Schimmel in der Wand nagt an der Bausubstanz und vermindert den Wert Ihres Hauses. Aber auch gesundheitlich müssen Sie vor dem Pilz auf der Hut sein. Wenn die Schimmelsporen in die Atemwege gelangen, kann das neben Atembeschwerden sogar zu Asthma führen. Auch als Allergieauslöser ist der Schimmelpilz bekannt.

Aber selbst wenn sich trotz der hohen Luftfeuchte kein Schimmel bildet, fühlen wir uns bei zu feuchter Luft unwohl. Wir schwitzen übermäßig stark, was die Regulation unserer Körpertemperatur behindert. Aus all diesen Gründen ist es unerlässlich, in Wohnräumen nicht nur die Temperatur zu messen, sondern auch auf eine ideale Luftfeuchtigkeit zu achten.

Das Messgerät, mit dem Sie die Luftfeuchtigkeit kontrollieren können, nennt sich Hygrometer. Es gibt Ihnen die relative Luftfeuchte in Prozent an. Damit Sie mit diesem Messwert etwas anfangen können, sollten Sie den jeweiligen Idealwert an Luftfeuchtigkeit kennen. Dieser ist nicht in jedem Raum gleich. Genaue Angaben hierzu finden Sie auf der Seite: Luftfeuchtigkeit Tabelle. Haben sie mithilfe des Hygrometers den Feuchtigkeitsgehalt im Raum gemessen und anhand der Tabelle festgestellt, dass er über dem gesundheitlichen Idealwert liegt, sollten sie unbedingt Gegenmaßnahmen ergreifen.

Richtig lüften für niedrigere Luftfeuchtigkeit

Eine zu hohe Raumfeuchte kann verschiedene Ursachen haben. Besonders wenn Sie in einem Altbau wohnen, kann es sein, dass bauliche Mängel für die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum verantwortlich sind. Aber auch in Neubauten kann es zu einem schlechten Raumklima kommen. Sind die frisch hochgezogenen Wände nämlich noch nicht vollständig ausgetrocknet, geben sie stetig Wasserdampf an die Raumluft ab und der Feuchtigkeitsgehalt im Zimmer wird immer höher.

In den meisten Fällen jedoch, liegt es nicht an der Bausubstanz, wenn das Hygrometer eine zu hohe Luftfeuchtigkeit anzeigt, sondern am falschen Lüftungs- oder Heizverhalten. So machen Sie es richtig:

  • Damit der Luftaustausch beim Lüften möglichst groß ist, sollten Sie die Fenster nicht nur kippen, sondern vollständig öffnen. Während dieser Zeit wird der Heizkörper ausgeschaltet. Bei laufender Heizung die Fenster in Kippstellung zu halten, ist nicht nur äußerst uneffektiv, sondern lässt auch die Heizkosten ins Unermessliche steigen.
  • Einen optimalen Luftaustausch erreichen Sie, wenn Sie einen Durchzug im Raum herstellen können. Dazu müssen Sie zwei gegenüberliegende Fenster öffnen, sodass zur einen Öffnung die trockene Außenluft eindringen kann, während zum anderen Fenster die feuchte Raumluft nach außen abzieht.
  • Stoßlüften bedeutet, dass Sie für einen kurzen Zeitraum die Fenster vollständig öffnen. Im Winter, bei kalten Außentemperaturen sollten Sie das Stoßlüften auf circa fünf Minuten beschränken. Im Sommer können Sie in den frühen Morgen- oder den späten Abendstunden bis zu 25 Minuten die Fenster geöffnet halten.
  • Wenn Sie mehrmals am Tag lüften hat das zwei Vorteile: Erstens, Sie verbessern das Raumklima und zweitens, Sie reichern die verbrauchte Raumluft mit frischem Sauerstoff an.
  • Selbstverständlich können Sie die Luftfeuchtigkeit durch Lüften nur dann senken, wenn die Außenluft trockener ist, als die Raumluft. Um das festzustellen, müssen Sie mit dem Hygrometer sowohl den Feuchtigkeitsgehalt im Zimmer messen, wie auch im Freien. Nur wenn der Prozentsatz außerhalb des Raumes niedriger ist, als innerhalb, lohnt es sich, das Fenster zu öffnen.

Noch mehr Tipps, wie Sie im Sommer oder Winter effizient lüften, finden Sie hier: richtig lüften

Mit Salz die Luftfeuchtigkeit senken

Wer hat nicht schon einmal den Salzstreuer offen neben dem dampfenden Topf stehen lassen und sich dann geärgert, dass die Salzkörner aufgequollen sind und nicht mehr durch die kleinen Löcher hindurch passen? Das liegt daran, dass Salz Feuchtigkeit absorbiert. Diese Eigenschaft können Sie sich bei zu hoher Luftfeuchtigkeit im Raum zunutze machen:

  1. Um den Wassergehalt in der Raumluft zu senken, füllen Sie eine oder mehrere Schüsseln maximal bis zur Höhe von vier Zentimetern mit normalem Haushaltssalz.
  2. Dann verteilen Sie die Salzschälchen im Raum.
  3. Weil das Salz die Feuchtigkeit aus der Luft anzieht, füllen sich die Schüsseln nach und nach mit Wasser. Sobald sich mehr Wasser als Salz in einem Schälchen befindet, müssen Sie das Schüsselchen ausleeren, reinigen und mit neuem Salz befüllen.
  4. Verwenden Sie einfaches fein- oder grobkörniges Speisesalz, das weder Jod noch Fluorid als Zusatz enthält.
  5. Sie senken die Luftfeuchtigkeit am effektivsten, wenn Sie an mehreren Stellen im Raum den Feuchtigkeitsgehalt messen und anschließend die Salzschälchen dort aufstellen, wo Sie mithilfe des Hygrometers die höchste Raumfeuchte feststellen konnten.

Damit sich die Salzschüsselchen optimal in Ihrer Wohnungseinrichtung anpassen, verwenden Sie keine Plastikschälchen aus der Küche, sondern entscheiden sich für dekorative Glasschalen. Die durchsichtigen Gefäße können Sie mit grobem Meersalz befüllen und zusätzlich kleine Dekoartikel, wie Muscheln, Schneckenhäuser oder außergewöhnliche Steine darüber verteilen. Auf diese Weise schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie schaffen ein attraktives Arrangement, das Ihre Inneneinrichtung optisch aufwertet und senken gleichzeitig den Feuchtigkeitsgehalt in der Raumluft.

Luftfeuchtigkeit senken

Wenn Sie keine Lebensmittel für diesen Zweck verschwenden möchten, können Sie alternativ zum Salz grobkörniges Katzenstreu verwenden. Es gibt Streu, das einerseits sehr saugfähig ist und andererseits im Aussehen kleinen Kieselsteinchen ähnelt, sodass es sich ebenfalls für Ihre Zwecke eignet. Es wird die Feuchtigkeit aus der Luft absorbieren und gleichzeitig können Sie damit einen hübschen Dekoartikel schaffen.

Luftfeuchtigkeit im Winter senken

Im Winter neigen wir dazu, die Fenster möglichst den ganzen Tag geschlossen zu halten, um die kuschelige Wärme nicht zu verlieren. Das hat allerdings den Nachteil, dass sich die Luftfeuchte im Raum immer mehr erhöht. Um Schimmelbildung und Gesundheitsschäden vorzubeugen, müssen Sie daher den Feuchtigkeitsgehalt der Luft senken:

  • Weil kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann, als warme, kommt es gerade im Schlafzimmer, dem kühlsten Raum der Wohnung häufig zu einer überhöhten Luftfeuchtigkeit. Denn durch die Atemluft wird während des Schlafens ständig Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben. Daher sollten Sie auch im Winter bei gekippten Fenstern schlafen oder wenigstens mehrmals täglich gründlich lüften.
  • Große Möbel, wie Schränke oder Schrankwände sollten Sie nach Möglichkeit nicht an einer Außenwand aufstellen. Muss es dennoch sein, weil sich kein anderer Platz im Zimmer finden lässt, halten Sie unbedingt etwas Abstand zur Wand, damit die Luft dahinter zirkulieren kann und sich kein Kondenswasser bildet.
  • Ist es Ihnen nicht möglich, trotz richtigen Lüftens bei gleichzeitigem Abdrehen der Heizung die Luftfeuchte im Raum zu reduzieren, und liegen auch keine baulichen Mängel vor, sollten Sie die Anschaffung eines Luftentfeuchters in Betracht ziehen. Lesen Sie zum Thema Lüften im Winter unbedingt auch: richtig lüften und heizen.
  • Bei hoher Raumluftfeuchtigkeit sollten Sie nasse Wäsche keinesfalls im Wohnraum trocknen, da die Kleidung während des Trockenvorgangs Wasserdampf an die Umgebungsluft abgibt und sich somit der Feuchtigkeitsgehalt zusätzlich erhöht. Verwenden Sie im Winter den Wäschetrockner oder hängen Sie die Wäsche ins Freie. Auch schnee- und regennasse Mäntel oder Jacken hängen Sie besser bei geöffnetem Badezimmerfenster in die Dusche als im Flur an die Garderobe.
  • Machen Sie es sich auch im Winter zur Gewohnheit nach dem Spülen, dem Baden oder dem Duschen sofort zu lüften, um die mit Wasserdampf angereicherte Raumluft durch trockene Außenluft zu ersetzen.
  • Im Winter sollten Sie Aquarium und Terrarium unbedingt abdecken. Einerseits sparen Sie dadurch Heizkosten und andererseits wird weniger Wasserdampf an die Raumluft abgegeben.
  • Ist Ihre Luftfeuchtigkeit im Zimmer zu hoch, sollten Sie den Zimmerbrunnen ausschalten.

Luftfeuchtigkeit im Sommer senken

Weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte, fällt es nicht auf, wenn sich im Sommer die Luftfeuchtigkeit unbemerkt erhöht. Daher sollten Sie regelmäßig einen Blick auf das Hygrometer werfen und rechtzeitig Maßnahmen gegen den hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft ergreifen:

  1. Auch wenn es ein hübsches Dekorationselement ist und das plätschernde Wasser zu einer entspannten und gemütlichen Wohnatmosphäre beiträgt, sollten Sie bei zu hoher Luftfeuchte im Raum den Zimmerbrunnen ausschalten und entleeren.
  2. Das Aquarium oder Terrarium, das Sie im Winter eventuell nutzen, um die trockene Heizungsluft mit etwas Feuchtigkeit anzureichern, sollten Sie im Sommer bei erhöhter Luftfeuchte im Raum unbedingt abdecken
  3. Wenn Sie im Sommer Ihre Wäsche im Freien trocknen, hat das gleich mehrere Vorteile: Sie sparen die Stromkosten, die der Trockner verursachen würde. Die Wäsche riecht auch ohne chemische Zusätze im Waschmittel herrlich frisch. Und Sie sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit im Raum nicht zusätzlich durch Wasserdampf, den die trocknende Wäsche abgibt, erhöht wird.
  4. Auch bei warmen Temperaturen sollten Sie nach dem Baden oder Duschen kurz die Fenster öffnen, um den Wasserdampf nach außen zu leiten und die Luftfeuchtigkeit zu senken.
  5. Schalten Sie beim Kochen Ihre Dunstabzugshaube ein. Dadurch werden nicht nur die Gerüche, sondern auch der Wasserdampf nach außen gepustet und die Raumluftfeuchte wird reduziert.
  6. Während oder nach dem Bügeln müssen Sie ebenfalls lüften, um das verdunstete Wasser aus dem Raum zu leiten.
  7. Als Pflanzenliebhaber sollten Sie im Sommer möglichst viele Zimmerpflanzen nach draußen stellen. Auf Balkon und Terrasse gedeihen die Pflanzen hervorragend und gleichzeitig reduziert sich der Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Raumluft.
  8. Lüften Sie bei hohen Außentemperaturen nur in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend. Während des Tages halten Sie die Fenster geschlossen, denn die heiße Außenluft bringt nicht nur Wärme ins Zimmer, sondern auch Feuchtigkeit. Sollte allerdings durch haushaltliche Tätigkeiten besonders viel Wasser verdunstet sein, kann es sich lohnen, die Fenster zum Stoßlüften für fünf Minuten zu öffnen.

Noch mehr wissenswerte Tipps können Sie hier nachlesen: richtig lüften im Sommer