Badezimmer richtig lüften

Auch wenn im Badezimmer die ideale Luftfeuchtigkeit generell etwas höher liegt, als in den übrigen Räumen des Hauses, dürfen Sie das Lüften keinesfalls vernachlässigen. Gerade während des Duschens und Badens gelangt besonders viel Wasserdampf in die Luft, der sich als Feuchtigkeit auf den Wänden niederschlägt und zur Schimmelbildung führen kann. Da Schimmelsporen aber sowohl für die Gesundheit, wie auch für die Bausubstanz schädlich sind, dürfen Sie dem Pilz keinen Nährboden bieten.

Dennoch ist es nicht ausreichend, wenn Sie nach dem Duschen oder Baden gut durchlüften, um den zusätzlichen Wasserdampf nach draußen zu befördern. Eine regelmäßige Grundlüftung, die sich im Sommer etwas anders gestaltet, als im Winter, ist auch fürs Badezimmer Pflicht. Ein besonderes Problem stellen immer wieder die kleinen, fensterlosen Badezimmer dar. Doch auch sie müssen beim Lüften berücksichtigt werden. Wer keine eingebaute Entlüftung hat, muss sich notfalls auf andere Weise behelfen, um Schimmelpilz an der Wand zu vermeiden.

Luftfeuchtigkeit im Badezimmer

Wie Sie der Auflistung auf der Seite Luftfeuchtigkeit Tabelle entnehmen können, empfiehlt sich für das Badezimmer eine Raumtemperatur zwischen 20 und 23 Grad und die optimale Raumluftfeuchtigkeit liegt zwischen 50 und 70 Prozent. Wenn Ihnen 23 Grad zum Duschen oder Baden zu kalt sind, sollten Sie bedenken, dass sich durch den warmen Wasserdampf, der bei diesen Tätigkeiten zur Körperhygiene entsteht, die Luft rund um die Badewanne oder die Dusche sowieso aufheizt.

Sie sollten, um Heizkosten zu sparen, vor dem Bad die Heizung nicht allzu hoch drehen. Andererseits wissen wir, dass warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte. Wenn Sie für den Bade- oder den Duschvorgang den Thermostat Ihres Heizkörpers nur um ein oder zwei Grad nach oben verstellen, senken Sie auf diese Weise die Luftfeuchtigkeit im Raum.

Selbstverständlich können Sie das auch nach dem Baden beziehungsweise Duschen vornehmen. Allerdings empfiehlt sich diese Maßnahme nur dann, wenn Sie mit einem Badezimmer ohne Fenster zurechtkommen müssen. Denn Lüften mit aufgedrehter Heizung ist ein No-Go. Es belastet nicht nur Ihren Geldbeutel, sondern durch einen erhöhten Strom-, Gas- oder Ölverbrauch auch die Umwelt.

Weil sich während des Badens oder Duschens die Luftfeuchtigkeit im Badezimmer drastisch erhöht, müssen Sie mit zusätzlichen Maßnahmen Abhilfe schaffen. Das heißt, um Schimmelbildung zu vermeiden, öffnen Sie, bevor Sie das Bad verlassen, das Fenster. Versäumen Sie es, kondensiert der Wasserdampf und setzt sich zuerst am Fenster, am Spiegel und am Duschvorhang ab.

Gleicht Ihr Badezimmer nach der Körperhygiene einem Dampfbad, bleibt es nicht aus, dass sich die Feuchtigkeit auch an der Wand niederlässt. Dann ist Schimmel vorprogrammiert. Trotz regelmäßigen Lüftens müssen Sie mit Schimmelbildung rechnen, wenn die Luft nicht richtig zirkulieren kann. Das ist dann der Fall, wenn Sie Ihren Heizkörper mit einem Möbelstück oder dem Wäschekorb verdecken.

Auch größere Schränke, die Sie an der Außenwand aufstellen, verhindern eine gleichmäßige Luftzirkulation und bieten dem Schimmelpilz an der unbelüfteten Wand hinter dem Möbel einen guten Nährboden. Bedenken sie außerdem, dass Sie und Ihre Mitbewohner, sobald Sie sich in einem Raum aufhalten, durch ihren Atem Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben.

Das bedeutet, dass sich nicht nur nach dem Baden oder Duschen die Raumluftfeuchtigkeit erhöht. Auch wenn sich mehrere Personen am Waschbecken gewaschen, die Zähne geputzt und die Haare gestylt haben, ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Bad erhöht. Vernachlässigen Sie diesen Raum beim täglichen Lüften nicht. Weitere ausführliche Infos: Luftfeuchtigkeit im Badezimmer

Badezimmer richtig lüften

Bad richtig lüften im Sommer

Wie in allen Räumen Ihrer Wohnung sollten Sie auch das Badezimmerfenster im Sommer bei hohen Außentemperaturen und einer hohen Luftfeuchte im Außenbereich tagsüber nach Möglichkeit geschlossen halten. Um im Badezimmer eine angenehme Raumluftfeuchtigkeit zu schaffen, lüften Sie frühmorgens, wenn die Sonne noch nicht aufgegangen ist und spät abends, wenn von draußen kühle, trockene Nachtluft eindringen kann:

  • Öffnen Sie zum Grundlüften des Badezimmers im Sommer für circa 20 Minuten Ihre Fenster sperrangelweit. Damit ein effektiver Luftaustausch stattfinden kann, sollten Sie auch die Innentüren Ihrer Wohnung und die Fenster gegenüberliegender Räume öffnen. Anschließend verschließen Sie Türen und Fenster wieder. Auch im Bad ist es nicht ratsam, das Fenster auf Kippstellung zu bringen, da die eindringende schwüle Außenluft den Luftfeuchtigkeitsgehalt erhöhen würde.
  • Nach dem Baden oder Duschen sollten Sie Ihr Lüftungsverhalten leicht ändern. Selbstverständlich müssen Sie die erhöhte Raumluftfeuchte erst recht nach draußen befördern. Um aber nicht andere Räume Ihres Hauses durch den Niederschlag zu beeinträchtigen, halten Sie die Innentüre geschlossen. Öffnen Sie stattdessen nur das Fenster so weit, wie möglich und lassen Sie den gröbsten Wasserdampf abziehen. Erst wenn Spiegel und Fenster nicht mehr beschlagen sind, öffnen Sie die Innentüre und ein gegenüberliegendes Fenster. Mithilfe eines Durchzugs befördern Sie auch die restliche Luftfeuchtigkeit möglichst rasch nach draußen.
  • Auch in einem Badezimmer ohne Fenster müssen Sie nach dem Baden und Duschen für einen Luftaustausch sorgen. Besitzt Ihr fensterloses Bad einen Luftabzug, den Sie auf Knopfdruck aktivieren können, sollten Sie das, noch bevor Sie in die Wanne oder unter die Dusche steigen, tun. Das heißt, Sie lüften während des Duschens und lassen auch im Anschluss den Ventilator noch solange weiterlaufen, bis sich der Wasserdampf vollständig verzogen hat.
  • Um sicher zu gehen, dass Sie Ihr Bad ohne Fenster richtig lüften, ist die Anschaffung eines Hygrometers auf jeden Fall sinnvoll. Bringen Sie das Messgerät im Badezimmer an und kontrollieren Sie nach dem Baden/Duschen Ihr Lüftungsverhalten. Schalten Sie den Luftabzug erst dann ab, wenn Ihnen das Hygrometer einen Wert für die Raumluftfeuchtigkeit anzeigt, der im mittleren bis unteren Bereich für ein gesundes Raumklima liegt.

Weitere Informationen und Tipps zum Lüften während der heißen Jahreszeit können Sie auf der Seite Richtig lüften im Sommer nachlesen.

Badezimmer richtig lüften im Winter

Wie auch in den übrigen Räumen Ihrer Wohnung, sollten Sie Ihr Lüftungsverhalten im Badezimmer nach der Jahreszeit ausrichten. Weil im Winter die Außenluft kühl und trocken ist, im Sommer jedoch heiß und schwül, müssen Sie Ihr Lüftungsverhalten entsprechend anpassen:

  1. Auch während der kalten Jahreszeit sollten Sie nicht versuchen, den Wasserdampf oder eine allgemein erhöhte Raumluftfeuchtigkeit durch die Kippstellung des Badezimmerfensters nach draußen abzuleiten. Da der Luftaustausch bei gekipptem Fenster viel zu langsam vonstattengeht, ist er erstens nicht effektiv und zweitens erhöhen sich Ihre Heizkosten.
  2. Im Winter führen Sie den Luftaustausch im Badezimmer durch kurzes Stoßlüften durch. Das heißt, Sie schließen die Heizung und öffnen das Fenster für circa fünf Minuten sperrangelweit. Wenn möglich, öffnen Sie gleichzeitig die Innentüren und ein Fenster in einem gegenüberliegenden Raum. Durch das Querlüften wird die feuchte Luft wie bei einem Sog nach draußen gezogen und die trockene Winterluft wird nach innen gedrückt.
  3. Müssen Sie nach dem Baden oder Duschen einen zusätzlichen Luftaustausch durchführen, sollten Sie die Badezimmertüre zunächst verschlossen lassen. Drehen Sie die Heizung ab und öffnen Sie das Fenster für fünf Minuten. Wenn sich der gröbste Wasserdampf nach draußen verflüchtigt hat – das geht während der kalten Jahreszeit besonders schnell – öffnen Sie die Innentüren und ein gegenüberliegendes Fenster. Mit dem Durchzug werden Sie auch den restlichen Wasserdampf los.
  4. Da es nicht nur ausreicht, das Badezimmer richtig zu lüften, sondern Sie auch es richtig heizen müssen, sollten Sie sich auf der Seite Richtig lüften und heizen zu den allgemeinen Regeln für den Winter informieren. Oftmals ist gerade das Bad mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Sie wird beim Stoßlüften im Winter nicht abgeschaltet.
  5. Wenn Sie ein fensterloses Badezimmer besitzen, müssen Sie natürlich auch im Winter den Wasserdampf nach draußen ableiten. Einen Raum ohne Fenster richtig zu lüften ist gar nicht so leicht. Am besten beginnen Sie schon während der Körperhygiene zu lüften. Stellen Sie dazu, bevor Sie unter die Dusche oder in die Wanne steigen, den Badezimmerabzug an und lassen Sie ihn auch nach der Körperhygiene weiterlaufen. Erst wenn sich der Wasserdampf vollständig verzogen hat, dürfen Sie den Ventilator wieder ausschalten.
  6. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte, ist es ebenfalls hilfreich, die Heizung während des Duschens etwas höher zu drehen. Allerdings sollten Sie es dabei nicht übertreiben, da Sie sonst auch Ihre Heizkosten nach oben schrauben.
  7. Lässt sich im Bad trotz Lüften oder Abluftventilator der Wasserdampf nicht vollständig beseitigen, können Sie zum Senken der Luftfeuchtigkeit zusätzlich die Innentüre öffnen. Dadurch verteilt sich die Feuchtigkeit auf die ganze Wohnung und der Feuchtigkeitsgehalt im Badezimmer sinkt ebenfalls. Allersollten Sie das nicht zur Gewohnheit werden lassen, da sich durch die geöffnete Türe eventuell in den anderen Räumen die Luftfeuchte zu hoch wird.

Weitere Informationen zum korrekten Lüftungsverhalten während der kalten Jahreszeit finden Sie auf der Seite Richtig lüften im Winter

Tipps: Badezimmer richtig lüften

  • Lüften Sie das Badezimmer auch wenn Sie nicht geduscht oder gebadet haben. Im Winter sollten Sie mindestens zweimal am Tag die Heizung abdrehen und die Fenster für fünf Minuten sperrangelweit öffnen. Vergessen Sie nicht, die Heizung anschließend wieder anzuschalten. Im Sommer lüften Sie bei weit geöffnetem Fenster circa zwanzig Minuten früh morgens und spätabends.
  • Damit nach der Körperhygiene der Luftaustausch rascher vonstattengeht, sollten Sie das Kondenswasser, das sich an Fenster, Spiegel und Duschwand abgesetzt hat, abwischen. Ein rascher und effektiver Luftaustausch spart im Winter zusätzliche Heizkosten.
  • Heizkosten lassen sich ebenfalls einsparen, wenn Sie im Winter während des Lüftens die Heizung nicht nur abdrehen, sondern zusätzlich mit einer Decke oder einem großen Handtuch abdecken. Auf diese Weise bleibt mehr Restwärme im Heizkörper vorhanden und nach dem Lüften ist der Strom-, Öl- oder Gasverbrauch um die gewünschte Temperatur zu erreichen, niedriger.
  • Auch wenn Sie tagsüber nicht zu Hause sind, sollten Sie die Badezimmerheizung nicht ausschalten. Denn der Energieverbrauch um einen vollständig erkalteten Raum wieder aufzuheizen ist höher, als ein mäßig geheiztes Bad wieder auf die gewünschte Temperatur zu bringen..