Schlafzimmer richtig lüften

Häufig bereitet gerade das Schlafzimmer beim Lüften Probleme. Denn schließlich geben wir auch während des Schlafens über unseren Atem Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Trotzdem wird natürlich niemand auf die Idee kommen, sich den Wecker zu stellen, um nachts zu lüften. Weil aber die Feuchtigkeitsabgabe über die Atemluft häufig unterschätzt wird, kommt es nicht selten gerade im Schlafzimmer zu Schimmel an der Wand. Wenn Sie Ihre Gesundheit nicht gefährden wollen, dürfen Sie jedoch diesen Raum des Hauses beim Lüften keinesfalls vernachlässigen.

Einen zusätzlichen Faktor, der das Wachstum des Schimmelpilzes begünstigt, bildet der Schlafzimmerschrank. Der fällt in der Regel nicht gerade klein aus. Stellen Sie jedoch ein großes Möbelstück an eine Außenwand, kann dahinter die Luft nicht richtig zirkulieren. Im Winter bilden sich an dieser Stelle Wärmebrücken. An der kalten Außenwand hinter dem Schrank entsteht Kondenswasser und der Schimmelpilz findet einen optimalen Nährboden. Deswegen sollten Sie das große Möbelstück von der Wand etwas abrücken. Oder Sie stellen den großen Schrank an einer Innenwand auf.

Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Im Schlafzimmer halten wir uns täglich mindestens fünf Stunden auf. Während dieser Zeit geben wir über unseren Atem stetig Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Da wir aber während des Schlafens nicht lüften können, sollten wir schon vor dem Zubettgehen für ein angenehmes Raumklima sorgen. Dabei müssen wir uns an den Wetterverhältnissen der jeweiligen Jahreszeit orientieren.

Im Winter ist die Außenluft in der Regel kühler und trockener, als die Raumluft im Schlafzimmer. Im Sommer weist die Außenluft zumindest tagsüber oftmals höhere Temperaturen und mehr Feuchtigkeit auf, als die Schlafzimmerluft. Die einfachste Möglichkeit zu bestimmen, ob es notwendig ist, das Schlafzimmer zu lüften, bietet das Hygrometer. Denn auf dem Messgerät können Sie die Raumluftfeuchtigkeit ablesen.

Doch auch wenn Sie kein Gerät zum Messen der Luftfeuchtigkeit besitzen, gibt es Anzeichen, die erkennen lassen, dass der Feuchtigkeitsgehalt im Schlafzimmer zu hoch ist. Den besten Indikator stellt das Schlafzimmerfenster dar. Da das Glasfenster in der Außenwand den kühlsten Ort im Schlafzimmer bildet, können Sie anhand von Kondenswasser feststellen, ob Ihre Raumluftfeuchte zu hoch ist.

Sind die Fenster, wenn Sie aufwachen, beschlagen, ist die Luftfeuchte zu hoch und Sie müssen Ihr Lüftungsverhalten ändern. Außerdem sollten Sie das Fensterglas und Wasserpfützen, die sich eventuell auf der Fensterbank gebildet haben, immer trocken wischen.

Dass wir zum Schlafen kühlere Temperaturen bevorzugen, ist ein weiterer Faktor, der die Schimmelbildung begünstigt. Denn kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen, als warme. Somit weist ein kaltes Schlafzimmer immer eine höhere Raumluftfeuchte auf, als ein warmer Wohnraum. Im Winter sollten Sie, um die Schimmelbildung zu vermeiden, keinesfalls auf das Heizen verzichten.

Außerdem geben nicht nur Menschen über ihren Atem Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Auch Tiere tragen zu einer erhöhten Raumluftfeuchtigkeit bei. Wenn Ihr Kuschelkater bei Ihnen im Bett schläft oder Ihr Hund, als Ihr bester Freund auf dem Bettvorleger Ihren Schlaf bewacht, tragen die Haustiere ebenfalls zu einer Erhöhung der Raumluftfeuchtigkeit im Schlafzimmer bei.

Diesem Umstand müssen Sie natürlich ebenfalls bei Ihrem Lüftungsverhalten Rechnung tragen. Je mehr Menschen und Tiere sich nachts im Schlafzimmer aufhalten, umso niedriger sollte die Raumluftfeuchte sein, wenn Sie schlafen gehen. Weitere Infos: Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer

Schlafzimmer richtig lüften

Schlafzimmer richtig lüften im Sommer

Eine Regel wie lange sie genau die Fenster im Schlafzimmer zum Lüften offen halten sollten, gibt es nicht. Denn für den Luftaustausch im Sommer müssen Sie sich nach der Außentemperatur und vor allem nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft richten:

  • Ist es draußen schwül und feucht, sollten Sie auch im Schlafzimmer die Fenster möglichst geschlossen halten. Warten Sie in diesem Fall, bis es nachts abkühlt, und öffnen Sie erst zu den späten Abendstunden die Schlafzimmerfenster. Dann allerdings sollten Sie die Fenster für mindestens 20 Minuten sperrangelweit offen lassen. Denn je geringer der Temperaturunterschied zwischen Schlafraum und Außenluft ist, umso langsamer geht der Luftaustausch vonstatten.
  • Sind Sie müde und möchten das Lüften vor dem Zubettgehen beschleunigen, öffnen Sie außer den Schlafzimmerfenstern zusätzlich die Innentüren und die Fenster eines gegenüberliegenden Raumes. Auf diese Weise entsteht ein Durchzug. Die warme, feuchte Innenluft wird durch einen Sog nach draußen gezogen und die kühle, trockene Außenluft wird ins Schlafzimmer gedrückt.
  • Da Sie während des Schlafens Feuchtigkeit an Ihre Umgebungsluft abgeben, ist es nicht ausreichend, wenn Sie vor dem Zubettgehen gründlich lüften. Auch direkt nach dem Aufstehen, wenn es draußen noch kühl ist, sollten Sie die Fenster für 20 Minuten öffnen. So kann die verbrauchte, feuchte Luft nach draußen abziehen und die trockene Morgenluft überflutet Ihren Schlafraum.
  • An den Sommertagen, an denen die Nächte kühl und trocken sind, dürfen Sie die Schlafzimmerfenster aber auch die ganze Nacht über in Kippstellung belassen. So kann die Feuchtigkeit sofort während des Schlafens nach draußen abziehen.

Weitere ausführliche Informationen zum Lüften während der warmen Jahreszeit können Sie auf der Seite Richtig lüften im Sommer nachlesen.

Schlafzimmer richtig lüften im Winter

Allgemein ziehen wir zum Schlafen eine kühlere Umgebungsluft vor. Dennoch wird durch ein kaltes Schlafzimmer die Schimmelgefahr erhöht. Da kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, als warme, muss auch das Schlafzimmer im Winter beheizt werden. Um nicht beim Lüften die Außenluft zu heizen, drehen Sie während des Luftaustausches im Winter den Heizkörper ab:

  1. Öffnen Sie dann das Schlafzimmerfenster für fünf Minuten so weit es geht. Nach dem Lüften dürfen Sie nicht vergessen, die Heizung auch im Schlafraum wieder anzustellen.
  2. Damit Sie nicht frieren müssen, weil das Schlafzimmer während des Lüftens auskühlt, sollten Sie querlüften. Das heißt, Sie öffnen gleichzeitig mit dem Schlafzimmerfenster die Innentüren und ein gegenüberliegendes Fenster in einem anderen Raum. Dadurch wird die feuchte Luft rasch nach draußen gesogen und der Luftaustausch geht schneller voran. Weil auf diese Weise das Auskühlen des Raumes vermieden wird, ist auch der Energieaufwand, um das Schlafzimmer wieder auf eine angenehme Schlaftemperatur aufzuheizen gering. Die Heizkosten halten sich in Grenzen.
  3. Ist Ihr Schlafzimmer mit einer Fußbodenheizung ausgestattet, müssen Sie während des Luftaustausches nur die Zusatzheizung abdrehen. Die nassverlegte Fußbodenheizung läuft auch während des Lüftens durch. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Richtig lüften und heizen
  4. Im Winter sollten Sie nur bei moderaten Außentemperaturen, die nicht unter 16 Grad fallen, Ihre Schlafzimmerfenster in Kippstellung bringen. Kippen Sie bei Minusgraden die Fenster im Schlafzimmer, kühlt der Raum zu stark aus. Und da der kühle Raum weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, schlägt sich Ihre Atemluft als Kondenswasser nieder und Sie müssen mit der gesundheitsschädlichen Schimmelbildung an der Wand rechnen.
  5. Lüften Sie auch im Winter den Schlafraum kurz bevor Sie zu Bett gehen und sofort nach dem Aufwachen. Allerdings findet das winterliche Stoßlüften nur fünf Minuten statt. Wenn Sie tagsüber die Schlafzimmertüre geschlossen halten und sich nicht im Schlafraum aufhalten, ist ein weiterer Luftaustausch nicht notwendig. Wer seinen Mittagsschlaf im Bett verbringt, sollte natürlich auch nach der Mittagsruhe kurz durchlüften.
  6. Gehören Sie zu den starken Schwitzern, die auch im Winter mit nächtlichen Schweißausbrüchen zu kämpfen haben, sind morgens Bettwäsche und Matratze feucht. Lüften Sie in diesem Fall nach dem Aufstehen nur kurz, um Frischluft einzulassen. Dann schließen Sie das Fenster, stellen die Heizung an, und schließen auch die Schlafzimmertüre. Dadurch kann sich der Raum aufheizen. Nach circa einer Stunde ist der Schweiß aus Matratze und Bettwäsche verdunstet. Nun drehen Sie die Heizung aus und lüften einmal kräftig durch.

Weitere Informationen zum korrekten Lüftungsverhalten während der kalten Jahreszeit finden Sie auf der Seite Richtig lüften im Winter

Tipps: Schlafzimmer richtig lüften

  • Selbst wenn es unwahrscheinlich klingt, aber auch das Betten richtig lüften gehört zur Vorbeugung gegen Schimmel im Schlafzimmer. Denn jeder von uns verliert über Nacht circa 1,5 Liter Flüssigkeit. Diese Flüssigkeit geben wir in Form von Schweiß ab, der von der Bettwäsche aufgesaugt wird. Die feuchte, warme Bettwäsche ist nicht nur ein beliebter Ort für Milben. Auch Keime und Schimmel können sich darin festsetzen. Und wenn Sie Kopfkissen und Zudecke im Schlafzimmer trocknen lassen, geben Sie die aufgesaugte Flüssigkeit natürlich an die Raumluft ab. Das hat zur Folge, dass der Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Schlafzimmer steigt. Deswegen ist es sinnvoll die Betten nach dem Aufstehen zum Lüften nach draußen zu legen.
  • Oft wird empfohlen, für ein besseres Raumklima bestimmte Pflanzen im Schlafzimmer aufzustellen. Bedenken Sie jedoch, dass das nur sinnvoll ist, wenn Sie mit trockener Schlafzimmerluft zu kämpfen haben. Stellen Sie die viel gepriesenen Zimmerpflanzen in Ihren Schlafraum, geben sie ebenfalls Feuchtigkeit an die Raumluft ab und die Luftfeuchtigkeit erhöht sich zusätzlich.
  • Bevor Sie mithilfe von Pflanzen versuchen, Ihr Raumklima zu verbessern, sollten Sie sich ein Hygrometer anschaffen. Kontrollieren Sie mit dem Messgerät Ihre Luftfeuchte regelmäßig, um festzustellen, ob sie sich im unteren Bereich befindet. Auf der Seite Luftfeuchtigkeit Tabelle können Sie nachlesen, wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt für den Schlafraum sein sollte.
  • Nicht immer ist es möglich, das Schlafzimmer erst in den späten Abendstunden zu lüften. Wer am nächsten Morgen früh aufstehen muss, geht am Abend vorher gerne etwas eher zu Bett. Führen Sie in diesem Fall den Luftaustausch so spät wie möglich durch. Um im Sommer das Lüften zu beschleunigen, können Sie einen Ventilator so neben das Fenster stellen, dass die feuchte Zimmerluft nach draußen geblasen und die trockenere Außenluft rasch nach innen gezogen wird. Auf diese Weise geht der Luftaustausch rascher vonstatten und Sie müssen nicht zwanzig Minuten warten, bevor Sie sich ins Bettlegen können.