Hohe Luftfeuchtigkeit

Von hoher oder zu hoher Luftfeuchtigkeit wird gesprochen, wenn die Raumluft viel Wasserdampf enthält. Die Luft ist feucht, es entsteht Kondenswasser an den Fenstern oder der Wand, was zu Schimmel führen kann. Zudem leidet das Wohlgefühl, da wir vermehrt zum Schwitzen neigen.

Während im Sommer durch verstärktes Lüften und schwülwarme Außenluft die Luftfeuchte in der Wohnung eher zu hoch ist, tendiert der Winter durch trockene Heizungsluft zu niedriger Luftfeuchtigkeit. Dennoch schlägt sich auch im Winter Kondenswasser an den Fenstern nieder, weil kühlere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit in der Wohnung

60% gilt als Feuchtigkeitsobergrenze. Dennoch müssen einige Räume unterschieden werden, denn zum Beispiel in Badezimmer und Küche kann es durch Kochen oder Duschen schnell 65 – 70% feucht werden. In den Wohnräumen wäre damit die Obergrenze überschritten, die Luftfeuchte zu hoch.

Im Schlafzimmer klettert durch das Ausatmen in der Nacht die Raumluftfeuchte schnell etwas höher. Deswegen sollten Sie darauf achten, das Schlafzimmer durch Lüften vor der Nacht auf niedrigerem Luftfeuchtigkeitsniveau zu halten.

Schlafzimmer richtig lüften

  • Grundsätzlich sollte die Raumluftfeuchtigkeit in der Wohnung 70% nicht überschreiten.
  • Eine erhöhte Gefahr der Schimmelbildung ist ab 60% gegeben.
  • Optimal für unsere Gesundheit ist eine Luftfeuchte von 50%.

Ist die optimale Luftfeuchtigkeit in der Wohnung überschritten, sollten Sie Maßnahmen einleiten sie zu senken. Die häufigsten Ursachen von zu hoher Raumluftfeuchtigkeit liegen im falschen Lüften und Heizen. So ist auch das Mittel der Wahl zum Luftfeuchtigkeit senken das richtige Lüften und im Winter richtig Heizen.

Luftfeuchtigkeit Tabelle

Wer länger eine zu hohe Raumluftfeuchtigkeit ignoriert, riskiert Schimmelbildung. Durch Wärme und Wasser bildet sich auf organischem Material, wie Putz, Staub oder der Tapete Schimmel. An Stellen, wo die warme Luft auf eine kühle Außenwand trifft, entsteht Tauwasser. Die Wand wird feucht und bildet den idealen Nährboden für Schimmel.

Im Winter kennen Sie das sicherlich auch vom Kondenswasser an den Fenstern. Hier trifft die feuchte Luft auf das kalte Fenster und es entsteht Wasser. Damit sich kein Schimmel bildet sollten Sie das Kondenswasser zügig trocken wischen und mehrmals täglich kurz Stoßlüften.

Hohe Luftfeuchtigkeit

Hohe Luftfeuchtigkeit im Sommer

Im Sommer ist die Außenluftluftfeuchtigkeit von Mai bis August am höchsten. Da warme Luft wesentlich mehr Wasserdampf aufnehmen kann als kühle bis kalte Luft sind die sommerlichen Tage schwülwarm. Halten Sie zum Beispiel den ganzen Tag die Fenster gekippt, ist eine hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen die Folge.

Die sommerlichen Nächte sind wesentlich kühler als die Tage. Dadurch weist die Außenluft auch weniger Feuchtigkeit auf, außer wenn es regnet. Gerade im Sommer sollten Sie sich diesen Effekt zu Nutze machen und die kühle Nachtluft in die Wohnung lassen und tagsüber die Fenster verschlossen halten.

Mit einem Ergometer behalten Sie die Raumluftfeuchtigkeit im Blick. Sollte sie zu stark steigen, ergreifen Sie Maßnahmen um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Ist es draußen trockener als drin, lüften Sie. Greift aber Feuchtigkeit überall um sich und die zu hohen Werte sind bei Ihnen an der Tagesordnung, wäre es an der Zeit über einen Luftentfeuchter nachdenken.

Luftfeuchtigkeit im Sommer

Wer im Dachgeschoß wohnt kann auch mit einer Klimaanlage die Luftfeuchtigkeit senken. Moderne Geräte kühlen nicht nur, sie entfeuchten die Raumluft auch. So sorgen Sie für ein ideales Raumklima auch an heißen Tagen des Sommers.

Im Sommer ist ein erhöhter Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft unangenehmer als im Winter. Durch die höheren Temperaturen schwitzen wir. Der Schweiß wird an die Luft abgegeben. Ist diese aber eh schon zu feucht kann sie keine zusätzliche Feuchtigkeit mehr aufnehmen, unser Körper kann nicht richtig abkühlen.

Um die Luftfeuchtigkeit zu senken oder gar nicht erst zu hoch klettern zu lassen ist auch im Sommer das Lüften ausschlaggebend. Lüften Sie zur falschen Zeit oder zu lange nur in Kippstellung, lassen Sie unter Umständen mehr feuchte Luft in die Wohnung als sie damit nach draußen befördern könnten.

Richtig lüften im Sommer

Auswirkungen auf die Gesundheit

Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen kann zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Zum einen ist Schimmel gesundheitsgefährdend, aber es gibt auch weitere Auswirkungen der Feuchtigkeit auf unsere Gesundheit:

  1. Sobald sich Schimmel gebildet hat, können die Sporen in die Atemwege gelangen und Allergien verursachen oder zu Asthma führen.
  2. Milben fühlen sich ab einer Luftfeuchte höher 60% sehr wohl. Hausstauballergiker sollten diesen Wert nicht erreichen und Maßnahmen zum Luftfeuchtigkeit senken ergreifen.
  3. Je feuchter die Raumluft ist, desto länger halten sich Viren, Bakterien und Keime. Die Ansteckungsgefahr innerhalb der Familie ist größer.
  4. Hohe Luftfeuchtigkeit kann Kopfschmerzen und Müdigkeit verursachen, zu Atemwegserkrankungen führen und bei Menschen mit Asthma oder Problemen mit den Bronchien diese verstärken.

Ein weiterer, nicht unwichtiger Punkt trifft uns vor allem im Sommer bei hoher Raumluftfeuchtigkeit. Durch die Wärme schwitzen wir und geben den Schweiß als Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Da diese aber schon zu feucht ist, kann sie diesen nicht mehr aufnehmen und er bleibt an uns haften. Unse Körper kann dadurch nicht abkühlen und wir schwitzen noch mehr.

Auch auf die Luftfeuchtigkeit selbst reagieren wir bei warmen Temperaturen mit vermehrten Schwitzen. Dadurch entsteht das unangenehme Gefühl der Schwüle. Während bei 20 Grad um die 78% Feuchtigkeit notwendig sind um für Schwüle zu sorgen, sind es bei 30 Grad nur noch 40% relative Luftfeuchtigkeit.

Luftfeuchtigkeit senken

Hohe Luftfeuchtigkeit: Ursachen

Zwei Hauptursachen führen zu erhöhter Feuchtigkeit in Wohnräumen: falsches Lüften und schlechtes Heizen:

Falsches Lüften: Im Winter neigen wir dazu so wenig wie möglich zu lüften, um Heizkosten zu sparen und nicht zu frieren. Je mehr Personen sich in der Wohnung aufhalten, desto mehr wird geatmet. Durch die Atemluft wird Feuchtigkeit ausgeschieden und der Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft steigt. Wird nun zu wenig oder falsch gelüftet, bleibt die Feuchtigkeit im Raum.

Richtig lüften und heizen

Schlechtes heizen: Um Heizkosten zu sparen wird oft tagsüber die Heizung so weit runter gedreht, dass die Wohnung auskühlt. Zum einen kann kühlere Luft weniger Wasserdampf aufnehmen, so dass die relative Luftfeuchtigkeit steigt. Zum anderen reicht das Heizen nach dem Feierabend nicht aus, um die kalten Außenwände ausreichend aufzuheizen.

In Folge bildet sich Kondenswasser an der Wand, was wiederum zu Schimmel und Auswirkungen auf unsere Gesundheit führen kann. Heizen Sie moderat den ganzen Tag über und vermeiden Sie ein zu starkes Auskühlen der Wohnräume, so müssen sie sich um Raumluftfeuchtigkeit wenig Gedanken machen.

Tipps zum Luftfeuchtigkeit senken:

  • Nach dem Bügeln und Geschirrspülen per Hand sollten Sie kurz durchlüften. Beide Tätigkeiten geben Wasser an die Luft ab und erhöhen so die Raumluftfeuchtigkeit.
  • Wäsche sollte nicht in der Wohnung getrocknet werden, da dies die Feuchtigkeit drastisch erhöht. Müssen Sie doch darauf zurückgreifen, wählen Sie einen Raum mit 20 Grad Temperatur und sorgen Sie für ausreichend Belüftung oder setzen Sie einen Luftentfeuchter ein.
  • Pflanzen, Aquarien und Terrarien sondern Feuchtigkeit in die Wohnung ab. Stellen Sie diese nicht in Räume, in denen Sie mit hoher Raumluftfeuchtigkeit zu kämpfen haben oder setzen Sie einen Luftentfeuchter ein.
  • Auf den Zimmerbrunnen sollten Sie verzichten, so lange Sie die Luftfeuchtigkeit senken möchten.
  • Neubauten benötigen oft über ein Jahr um vollständig auszutrocknen. In dieser Zeit müssen Sie häufiger Lüften.
  • Durch unzureichende Isolierung müssen Sie in älteren Häusern oft mit erhöhter Luftfeuchte aufgrund von Wärmebrücken rechnen. Auch hier hilft lüften, lüften und lüften.
  • Stellen Sie große Möbelstücke wie Schrankwände nicht an Außenwänden auf. Die Luft kann dahinter nicht zirkulieren was die Gefahr von Kondenswasserbildung und damit Schimmel erhöht.

In den oben stehenden Tipps finden Sie oft auch eine oder mehrere Ursachen dafür, warum bei Ihnen die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, obwohl doch eigentlich gerade trockene Luft herrschen sollte. Besorgen Sie sich ein oder mehrere Hygrometer oder ziehen Sie den Kauf eines Luftentfeuchters in Erwägung.