Trockenraum richtig lüften

Der Trockenraum befindet sich üblicherweise im Keller oder auf dem Dachboden eines Hauses. In beiden Fällen verdient der Raum nicht nur wegen seiner Art der Benutzung, sondern auch wegen seiner Lage eine Sonderbehandlung bezüglich des Lüftens und des Heizens. Während der Dachboden im Sommer zu den wärmsten Räumen und im Winter zu den kältesten zählt, ist der Keller mit seinen unterirdischen Außenmauern zu jeder Jahreszeit besonders kühl. Weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, als warme, müssen also die beiden Räume speziell gelüftet werden.

Hinzukommt, dass im Trockenraum sowohl durch die offen aufgehängte Wäsche, wie auch durch den Trockner Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben wird. Auch wenn es sich beim Trockenraum nicht um einen Wohnraum handelt, muss Schimmelbildung vermieden werden. Denn der Pilz gefährdet nicht nur die Bausubstanz. Die Sporen verteilen sich in der Luft. Dann haben Sie frisch gewaschene Wäsche mit Schimmelsporen. Das ist ebenfalls schlecht für die Gesundheit und es riecht muffelig.

Luftfeuchtigkeit im Trockenraum

Der Trockenraum zählt nicht zu den Wohnräumen, denn Sie halten sich in der Regel dort nur zum Wäscheaufhängen und Wäscheabnehmen, oder im Höchstfall noch zum Waschen mit der Waschmaschine auf. So kann die optimale Raumluftfeuchte durchaus etwas höher liegen, als im Wohnzimmer. Am besten orientieren Sie sich auf der Seite Luftfeuchtigkeit Tabelle an den Angaben für den Keller. Dabei müssen Sie allerdings bedenken, dass Sie beim Trocknen der Wäsche einen Feuchtigkeitsspitzenwert schaffen. Dieser ist sobald wie möglich wieder zu senken.

Befindet sich Ihr Trockenraum im Keller, liegen die Außenmauern unter der Erde und sind somit Sommer wie Winter kühl. Durch die kühlen Außenmauern bleibt auch der Trockenraum das ganze Jahr über relativ kühl. Weil aber die kühle Luft nur wenig Feuchtigkeit aufnehmen kann, bildet sich gerade im Trockenraum eher Kondenswasser, als in anderweitig genutzten Räumen. Sie müssen einen Trockenraum im Souterrain zu jeder Jahreszeit häufiger lüften, als höher gelegene Räume.

Liegt Ihr Trockenraum unter dem Dach, ist er im Sommer, bei heißen Außentemperaturen ebenfalls warm. Im Winter, wenn es draußen kalt ist, kühlt auch das Dachgeschoss rasch ab und Sie müssen mit einem kalten Trockenraum rechnen. Damit sich durch die zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr, die Ihre nasse Wäsche mit sich bringt, kein Schimmel an der Wand bilden kann, müssen Sie den Trockenraum im Dachgeschoss, je nach Jahreszeit speziell lüften.

Zusätzlich können Sie versuchen, mithilfe der Heizung ein besseres Raumklima zu schaffen. Und wenn es sich nicht um ein Mietgebäude mit einem allgemein genutzten Trockenraum handelt, sondern um Ihr Privathaus, sollten Sie über die Anschaffung einer Belüftung mit Wärmetauscher nachdenken.

Dabei handelt es sich um Ventilatoren, die einerseits die Raumluft nach draußen ziehen und gleichzeitig oder zeitversetzt frische Außenluft nach innen drücken. In dem Wärmeaustauscher befinden sich zusätzlich zum Ventilator Lamellen, die beim Entlüften von der warmen Raumluft erwärmt werden. Diese Wärme geben sie dann an die einströmende Frischluft wieder ab.

Sollten Sie den Trockenraum nicht nur zum Trocknen der Wäsche, sondern gleichzeitig als Waschküche und Bügelraum nutzen, müssen Sie mit einer noch höheren Luftfeuchtigkeit umgehen. Denn auch die Waschmaschine gibt Feuchtigkeit an die Luft ab. Folgende Fakten, sollten zu denken geben:

  • Bei einem Waschgang gibt die Waschmaschine zwischen 200 und 350 Gramm Feuchtigkeit pro Stunde in die Luft ab.
  • In einem Wäschekorb mit nasser Wäsche verbergen sich ungefähr zwei Liter Wasser, die beim Trocknen in die Raumluft geleitet werden.
  • Beim Bügeln mit dem Dampfbügeleisen gelangen pro Stunde 150 Milliliter Wasser in die Raumluft.

Trockenraum

Trockenraum richtig lüften im Sommer

Auch im Sommer ist es nicht immer möglich, die Wäsche im Freien zu trocknen. Wenn es regnet oder wenn Sie weder Balkon noch Terrasse besitzen, müssen Sie wohl oder übel auf die frische Sommerluft verzichten und die nasse Wäsche im Trockenraum aufhängen. Damit die Nässe, die aus Ihrer Wäsche in die Luft verdampft nach draußen abziehen kann, müssen Sie lüften:

  • Liegt Ihr Trockenraum im Keller, dürfen Sie davon ausgehen, dass die Außenmauern des Raumes trotz sommerlicher Hitze relativ kühl sind. Das bedeutet, wenn Sie die Türen und Fenster geschlossen halten, bildet sich Kondenswasser. Weil Kondenswasser aber das Schimmelwachstum begünstigt, sollten Sie das vermeiden. Während des Sommers ist es angebracht, die Fenster im Trockenraum, auch wenn er gerade unbenutzt ist, auf Kippstellung zu lassen. So kann sich der Raum nach und nach den Außentemperaturen anpassen.
  • Wenn Sie im Souterrain Wäsche aufhängen, lassen Sie die Fenster ebenfalls in Kippstellung. Nach dem Trocknen jedoch, sollten Sie versuchen durch Stoßlüften die zusätzliche angesammelte Feuchtigkeit nach draußen abzuleiten. Öffnen Sie dazu alle Fenster im Souterrain, sodass ein Durchzug entsteht und die nasse Luft rasch abzieht. Haben sie die Möglichkeit des Querlüftens nicht, stellen Sie einen Ventilator ans Fenster, der die feuchte Luft nach draußen zieht und trockenere Luft nach innen drückt.
  • Ist es besonders schwül, sollten Sie vor dem Fensteröffnen mithilfe eines Hygrometers die Raumluftfeuchtigkeit im Trockenraum und den Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft messen. Ist die Luftfeuchte draußen höher als im Trockenraum, lassen Sie die Fenster zu. Und starten gegen Abend einen erneuten Versuch.
  • Auch wenn Sie gerade keine Wäsche trocknen, sollten Sie den Trockenraum im Keller nicht stiefmütterlich behandeln. Lüften Sie ihn im Sommer mindestens einmal täglich gut durch. Am besten geschieht das frühmorgens oder spät abends, wenn es draußen nicht schwül ist.
  • Haben Sie Ihren Dachboden zum Trockentraum ausgebaut, ist es dort im Sommer bei hohen Außentemperaturen auch innen recht warm. Messen Sie also, bevor Sie die Fenster öffnen, ob die Luftfeuchte im Außenbereich auch wirklich unter der Raumluftfeuchte Ihres Trockenraumes liegt. Ist das nicht der Fall, lassen Sie die Fenster geschlossen. Dann versuchen Sie den Wasserdampf abends, wenn es draußen kühler und trockener ist, durch einen Luftaustausch loszuwerden.
  • Wer im Keller oder auf dem Dachboden nicht nur die Wäsche trocknet, sondern dort auch seine Waschmaschine stehen, hat und vielleicht sogar das Bügelbrett, hat sich eine kleine Waschküche eingerichtet. Da sowohl Waschmaschine, wie auch Bügeleisen Feuchtigkeit an die Raumluft abgeben, müssen Sie, damit Sie die Waschküche richtig lüften, noch öfter die Fenster öffnen.

Weitere ausführliche Informationen zum Lüften während der warmen Jahreszeit können Sie auf der Seite Richtig lüften im Sommer nachlesen.

Trockenraum richtig lüften im Winter

Richtig heizen und lüften im Trockenraum ist besonders wichtig, weil durch die nasse Wäsche zusätzlich Feuchtigkeit an die Raumluft abgegeben wird. Da sowohl der Keller, wie auch der Dachboden im Winter zu den kühleren Räumen des Hauses zählen, macht es für das Lüften und Heizen keinen Unterschied, ob sich der Trockenraum im Souterrain oder unter dem Dach befindet:

  1. Da bei winterlichen Minusgraden Ihre Wäsche nicht trocknet, ist es notwendig, dass Sie den Trockenraum beheizen. Gleichzeitig müssen Sie aber auch dafür sorgen, dass die Feuchtigkeit aus der nassen Wäsche nach draußen abziehen kann. Sie müssen also die Fenster öffnen. Was in jedem anderen Raum des Hauses ein Unding wäre, müssen Sie für den Trockenraum im Winter leider in Kauf nehmen: Sie müssen lüften und heizen gleichzeitig.
  2. Auch wenn Sie den Trockenraum gerade nicht nutzen, sollten Sie den Regler des Heizkörpers auf 1 drehen. So lässt sich vermeiden, dass der Raum vollständig auskühlt.
  3. Bevor Sie Ihre nasse Wäsche aus der Maschine nehmen und aufhängen, bringen Sie den Heizungsregler in Stellung 2 – 3. Dadurch wird es im Trockenraum wärmer. Und weil warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, als kalte, steigt der Gehalt der Raumluftfeuchtigkeit nicht so drastisch an. Außerdem wird nun auch die Wäsche trotz der Minusgrade draußen im Trockenraum trocken.
  4. Hängt die Wäsche, öffnen Sie zusätzlich das Fenster, damit die Nässe nach draußen entweicht.
  5. Sobald Ihre Wäsche getrocknet ist, sollten Sie sie abnehmen.
  6. Schließen Sie nun auch wieder das Fenster und bringen Sie die Heizung in Ausgangsstellung auf 1.

Weitere Informationen zum korrekten Lüftungsverhalten während der kalten Jahreszeit finden Sie auf der Seite Richtig lüften im Winter

Tipps: Trockenraum richtig lüften

  • Weil gerade der Trockenraum im Keller oder auf dem Dachboden wegen seiner hohen Luftfeuchte von der Schimmelbildung bedroht ist, sollten Sie nicht am falschen Ende sparen, sondern unbedingt die Raumluftfeuchte mithilfe eines Hygrometers regelmäßig kontrollieren. Bringen Sie zusätzlich ein zweites Hygrometer an der Außenwand vor dem Keller- beziehungsweise dem Dachbodenfenster an, können Sie jederzeit messen, ob die Außenluft feuchtigkeitsärmer ist, als die Raumluft. Nur dann lohnt es sich, das Fenster zu öffnen, um die Feuchtigkeit nach draußen zu lassen.
  • Lassen Sie im Winter Ihre Wäsche nicht länger hängen, als notwendig. Denn durch das geöffnete Fenster entweicht natürlich nicht nur die Feuchtigkeit, sondern auch die Heizungswärme. Das wiederum bedeutet, dass Ihre Energiekosten steigen. Bedenken Sie, auch wenn es sich um ein Mietshaus mit einem allgemein benutzten Trockenraum handelt, ist es sinnvoll, die Energiekosten so gering, wie möglich zu halten. Schließlich wird sie der Vermieter im Zuge der Jahresabrechnung auf seine Mieter umlegen.
  • Handelt es sich um einen Trockenraum im Eigenheim, sollten Sie erwägen, um langzeitig Energiekosten zu sparen, den Raum mit einem Wärmetauscher nachzurüsten. Das Lüftungsgerät zur Wärmerückgewinnung bei der Wohnraumbelüftung gibt es schon als kleines Bauteil ab circa 200 Euro aufwärts zu kaufen.