Luftfeuchtigkeit im Sommer
Die Luftfeuchtigkeit ist im Sommer, draußen wie drinnen, anders als im Winter. Gerade an heißen Sommertagen schwitzen wir vermehrt. Das ist eine Reaktion unseres Körpers, um uns vor dem Überhitzen zu schützen. Der Schweiß wird an die Luft abgegeben. Ergo steigt die Luftfeuchtigkeit.
Zwar kann warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, aber je höher die Luftfeuchtigkeit bereits ist, desto weniger zusätzliche Feuchte kann sie aufnehmen. Der Schweiß kann nicht mehr rasch genug verdunsten und wir fühlen uns unwohl, denn auch unsere Körpertemperatur kann dadurch nicht mehr sinken.
Deswegen ist es gerade im Sommer so wichtig, das Raumklima ideal zu halten. Die ideale Luftfeuchte liegt bei 50 %, bei diesem Wert fühlen wir uns am wohlsten. Das gilt für in der Wohnung, wie auch für den Außenbereich.
Luftfeuchtigkeit im Sommer draußen
Auch wenn sich die Luftfeuchtigkeit von Region zu Region und je nach Wetterlage stark unterscheidet, gibt es statistische Durchschnittswerte. Die relative Luftfeuchtigkeit ist draußen von Oktober bis März am höchsten, während sie von Mai bis August am niedrigsten ist. Sie ist also im Sommer niedriger als im Winter.
Nun kommt aber das Wetter hinzu. Ist es im Sommer trocken und heiß, ist die relative Luftfeuchte niedrig. Regnet es dagegen häufiger, liegt sie hoch. Das gleiche gilt für den Winter. Denn die Feuchtigkeit in der Luft ist vom Wetter abhängig. Ein durchwachsener Sommer kann also eine hohe Außenluftfeuchtigkeit aufweisen.
Gegensätzlich verhält sich die absolute Luftfeuchtigkeit. Kalte Winterluft ist trockener als warme Sommerluft, denn je kühler die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. So ist die Luft in Deutschland im Juli und August am feuchtesten. Tagsüber verdunstet mehr Wasser, als in der kühleren Nacht.
Tagsüber ist es im Sommer schwül. In der kühleren Nacht ist die relative Luftfeuchtigkeit am niedrigsten. Machen Sie sich diesen Effekt in den heißen Monaten zunutze. Lüften im Sommer sollten Sie in den kühleren Abend- und Nachstunden, während tagsüber die Fenster und Türen geschlossen bleiben.
Im Sommer kann die Luftfeuchtigkeit draußen variieren, abhängig vom Wetter:
- Heiß und trocken: Bei diesen Wetterbedingungen ist die relative Außenluftfeuchtigkeit niedrig, sie liegt meist unter 30 %.
- Warm und trocken: Hier liegt sie ebenfalls niedrig, meist bei 30 – 50 %.
- Warm und wechselhaft: Bei warmen, aber wechselhaftem Wetter variiert die Luftfeuchte, sie kann tagsüber niedrig sein und nachts ansteigen.
- Kühl und regnerisch: An diesen Tagen ist die Außenluftfeuchtigkeit in der Regel hoch, liegt oft über 70 %.
Richtig lüften im Sommer ist das A und O, um das Raumklima angenehm zu halten. Sie sorgen damit für einen Luftaustausch und regulieren sowohl Raumtemperatur wie auch Raumluftfeuchtigkeit. Wollen Sie beide senken, muss es draußen kühler und trockener sein als drin. Um sie zu erhöhen, wärmer und feuchter.
Sie müssen sowohl für die Temperaturregelung, als auch für die Regulierung der Luftfeuchtigkeit den richtigen Zeitpunkt zum Lüften finden.
Luftfeuchtigkeit im Sommer in Räumen
Generell liegt die Luftfeuchtigkeit in Sommermonaten in der Wohnung etwas höher. Vor allem wenn es sehr warm ist, denn vermehrtes Schwitzen führt zu einem Anstieg der Luftfeuchte. Auch Kochen und die tägliche Routine im Bad tragen dazu bei. Ist das Wetter zudem wechselhaft kann es schnell zu feucht werden.
Um Schimmelbildung und Unbehagen zu vermeiden, ist Lüften im Sommer enorm wichtig. Bei dauerhaftem Regen kann für einige Räume sogar die Anschaffung eines Luftentfeuchters ratsam sein, um Schimmel zu vermeiden. Aber in der Regel sollte auch in den warmen Monaten richtiges Lüftungsverhalten ausreichen.
Schlafzimmer: Wenn es draußen warm wird, geben wir nachts nicht nur durch das Atmen Feuchtigkeit an die Raumluft ab, sondern auch durch Schwitzen. Das führt noch schneller zu erhöhten Feuchtigkeitswerten und unruhigem Schlaf. Das Schlafzimmer sollten Sie nachts lüften, wenn es kühler ist.
Tagsüber, wenn es sehr warm ist, lassen Sie die Fenster im Schlafzimmer unbedingt geschlossen. So vermeiden Sie einen zu starken Temperaturanstieg. Gegebenenfalls kann für diesen Raum auch die Anschaffung eines Klimageräts sinnvoll sein. Denn weder zu warm, noch zu feucht fördern einen erholsamen Schlaf.
Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer
Bad: Im Badezimmer kann die sommerliche Luftfeuchtigkeit besonders hoch steigen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, ist eine gute Belüftung entscheidend. Öffnen Sie nach dem Duschen oder Baden unbedingt das Fenster. Außerdem sollten Sie keine nassen Handtücher oder Kleidung im Badezimmer lassen.
Küche: Auch hier kann die Sommerluftfeuchtigkeit aufgrund des Kochens und der Verwendung von Kochgeräten stark ansteigen. Lüften im Sommer ist, genauso wie im Bad, unbedingt erforderlich, um die feuchte Raumluft nach draußen abzuleiten. Ein Ventilator kann den Luftaustausch beschleunigen.
Auch sollten Sie die Dunstabzugshaube beim Kochen im Sommer verwenden. Sie können diese auch etwas länger laufen lassen. Steigt die Raumluftfeuchte zu stark an, ist es möglich, dass sich Schimmel ansiedelt.
Dachboden Unterm Dach kann es im Sommer besonders heiß werden. Das führt wiederum zu Schwierigkeiten mit der Luftfeuchte. Leben Sie in einer Dachwohnung sollten Sie über die Anschaffung eines oder mehrere mobiler Klimageräte nachdenken. Diese haben den Vorteil, dass sie kühlen und entfeuchten.
Außerdem sollten die Dachfenster eine gute Belüftung des Dachgeschosses zulassen. Lüften im Sommer sollte immer dann stattfinden, wenn es draußen kühler und trockener ist als im Raum. Denn Sie wollen ja nicht noch mehr Wärme oder gar Feuchtigkeit hereinlassen, die wiederum Schimmel begünstigen kann.
Keller: In Kellerräumen ist die Luftfeuchtigkeit oft ganzjährig ein Problem. Im Sommer kann sie aufgrund von Wassereintritt durch Regen oder erhöhter Bodenfeuchte ansteigen. Auch heizt sich der Keller aufgrund seiner Lage nicht so rasch auf, wie die übrigen Räume.
Lüften Sie dann noch falsch und lassen zusätzliche Feuchtigkeit hinein, ist die Raumluft rasch gesättigt und Kondenswasser bildet sich. Dies wiederum führt zur Schimmelbildung. Den Keller sollten Sie im Sommer ausschließlich am frühen Morgen oder nachts lüften. Und auch nur, wenn es draußen nicht regnet.
Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung hängt stark von den Wetterbedingungen draußen ab. An besonders heißen und schwülen Tagen steigt die Innenluftfeuchtigkeit an. Schwitzen und Atmen, tun ihr Übriges dazu. Damit es drin aber nicht noch wärmer und/oder feuchter wird, ist das richtige Lüften entscheidend.
Auch Klimaanlagen mit integrierter Entfeuchtungsfunktion können an heißen Tagen im Sommer hilfreich sein. Wird es drin nicht ganz so warm, aber es ist trotzdem dauerhaft zu feucht, hilft ein Luftentfeuchter. Denn schließlich soll auch der Schimmelbildung vorgebeugt werden.
Luftfeuchtigkeit im Sommer senken
Lüften: Wenn Sie feststellen, dass die Feuchtigkeit in der Luft in Ihrer Wohnung zu hoch ist, stellt Lüften die Hauptmöglichkeit dar, die Luftfeuchte effektiv zu senken. Lüften im Sommer ist nicht wirklich schwer. Es sollte draußen vor allem kühler sein als drin und natürlich auch weniger feucht.
Richtiges Lüftungsverhalten im Sommer:
- Um sicherzustellen, dass Sie die Luft in Ihren Wohnräumen nicht mit noch mehr Feuchtigkeit anreichern, können Sie in einer App die aktuellen Werte aus Ihrer Gegend recherchieren. Oder Sie stellen ein Hygrometer auf den Balkon und lesen von diesem den Wert ab.
- In der Regel ist das im Sommer in den kühlen Morgen- oder Abendstunden sowie nachts der Fall. Außer es regnet zu dieser Zeit gerade, dann ist es zu feucht. Würden Sie währenddessen Lüften, strömt zusätzliche Feuchtigkeit herein und die Gefahr für Schimmel in der Wohnung steigt.
- Passen alle Gegebenheiten, öffnen Sie die Fenster sperrangelweit. 10 bis 15 Minuten Stoßlüften sollte ausreichen.
- Sie können die Fenster aber auch bis zu einer halben Stunde offen lassen. Dabei sollten Sie aber beachten, dass es in der Zeit draußen nicht zu warm wird. Sonst würde sich Ihre Wohnung durch das Lüften unnötig aufzuheizen.
Richtiges Lüften im Sommer senkt nicht nur die Luftfeuchtigkeit, es steigert auch das Wohlergehen und fördert Ihre Gesundheit, denn Sie schaffen dadurch ein angenehmes Raumklima.
Luftfeuchtigkeit zu hoch trotz lüften
Ist es im Sommer aber draußen zu feucht, um die Raumluftfeuchte zu senken, müssen Sie entweder abwarten, oder zu anderen Hilfsmitteln greifen. Abwarten ist nur eine Option, wenn die Wetterlage sich beruhigt. Hält das schlechte Wetter längerfristig an, müssen Sie Feuchtigkeitsquellen in der Wohnung reduzieren.
Effektive Tipps zur Senkung der Luftfeuchtigkeit:
- Da Pflanzen dazu beitragen, den Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu erhöhen, können Sie die Zimmerpflanzen im Sommer auch nach draußen auf den Balkon oder die Terrasse stellen.
- Offene Wasserquellen, wie Aquarien oder Zimmerbrunnen, sollten Sie nach Möglichkeit entleeren und abschalten, beziehungsweise das Aquarium abdecken. So verhindern Sie, dass die Luftfeuchtigkeit noch weiter steigt.
- Trocknen Sie Wäsche im Sommer draußen und nicht in Ihrer Wohnung. Alternativ können Sie die Anschaffung eines Wäschetrockners in Erwägung ziehen.
- Beim Kochen sollten Sie Töpfe und Pfanne mit einem Deckel verschließen, und die Dunstabzugshaube benutzen. So vermeiden Sie einen zu starken Anstieg der Raumluftfeuchte.
- Nach dem Duschen oder Baden leiten Sie die entstandene Feuchtigkeit unverzüglich durch das Fenster nach draußen ab. Sie können auch die Innentüren öffnen, um die Luftfeuchtigkeit besser in der ganzen Wohnung zu verteilen. Ist sie aber eh schon überall zu hoch, ist das keine Option.
Ist es längerfristig in Ihrer Wohnung im Sommer nicht nur zu feucht, sondern auch zu warm, stellt eine Klimaanlage mit integrierter Entfeuchtungsfunktion eine Möglichkeit dar, ein optimales Raumklima zu erreichen.
Auch die Anschaffung eines Luftentfeuchters ist eine Möglichkeit die Raumluftfeuchte dauerhaft effektiv zu senken.
Luftfeuchtigkeit im Sommer erhöhen
Auch die zu trockene Luft ist dem Wohlbefinden und der Gesundheit nicht zuträglich. Die Atemwege und Haut können austrocknen, Augen reagieren gereizt, der Schlaf leidet und auch das Infektionsrisiko steigt. Deswegen sollten Sie die Raumluftfeuchtigkeit im Sommer auf einem angemessenen Niveau halten.
Lüften im Sommer: Wenn es draußen nicht zu warm und etwas feuchter ist, ist es ein Leichtes den Feuchtigkeitsgehalt der Luft in der Wohnung anzureichern. Sie öffnen einfach die Fenster. Aber dazu darf es weder zu warm draußen sein, noch zu trocken. Was in der Regel an heißen Tagen der Fall ist.
Halten Sie die Außentemperaturen im Blick, ebenso wie die relative Luftfeuchtigkeit draußen. Nur wenn es draußen kühler und feuchter ist, sollten Sie lüften. Ansonsten würden Sie das Gegenteil erreichen, die Luft im Raum wird noch trockener und wenn sie dazu noch wärmer wird, wird es schnell unangenehm.
Während einer Trockenperiode müssen Sie zu weiteren Möglichkeiten greifen, um das Raumklima optimal zu halten. Nachfolgend einige effektive Tipps zum Erhöhen der Raumluftfeuchtigkeit:
- Stellen Sie in der Wohnung offene Wasserbehälter auf, damit das Wasser im Raum verdunsten kann. Achten Sie dabei aber darauf, die Behälter immer wieder zu entleeren und zu säubern, damit sich keine Keime bilden.
- Sie können auch einen Ventilator neben die Wasserbehälter stellen. Ist es zusätzlich zu warm, nehmen Sie statt Wasser einen Behälter voll Eiswürfel.
- Verteilen Sie feuchte Handtücher in der Wohnung. Das Verdunsten des Wassers beim Trocknen der Handtücher reichert die Luft mit Feuchtigkeit an. Ebenso können Sie ihre nasse Wäsche zum Trocknen in der Wohnung aufhängen.
- Nach dem Duschen, Baden oder Kochen öffnen Sie die Innentüren, um die entstandene Feuchtigkeit in der Luft der gesamten Wohnung zu verteilen. Sie können zusätzlich auch einen Topf mit Wasser leise auf dem Herd vor sich hin köcheln lassen.
- Zimmerpflanzen belassen Sie in der Wohnung, denn auch sie reichern die Luft mit Feuchtigkeit an. Besprühen Sie die Pflanzen zusätzlich mit etwas Wasser.
Wenn das alles nicht ausreicht und die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung sich nicht effektiv genug damit auf das Normalmaß einpendelt, können Sie über die Anschaffung eines Luftbefeuchters nachdenken.
Bei all den Maßnahmen um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, müssen Sie aber auch aufpassen, dass nicht zu viel Feuchtigkeit entsteht. Denn dann haben Sie das gegenteilige Problem und müssen mit der Gefahr von Schimmel rechnen.
Deswegen ist es so wichtig, nicht nur die Temperatur in Ihrer Wohnung im Blick zu haben, sondern auch die Luftfeuchtigkeit. Bei anhaltender Trockenheit oder dauerhaft schlechtem Wetter können die Werte von beiden schnell entgleisen.
Die Entgleisung für ein paar kurze Tage stellt nur ein Problem für Ihr Wohlbefinden dar. Problematisch wird es aber erst, wenn der Zustand länger anhält, denn dann sind Auswirkungen auf die Gesundheit zu befürchten.
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