Luftfeuchtigkeit im Badezimmer
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Ob Sie das Badezimmer nur rasch, zur morgendlichen Hygiene nutzen, oder es bei einem ausgiebigen Wannenbad zur Wellnessoase umfunktionieren, optimale Raumtemperatur und ideale Luftfeuchtigkeit sollten übereinstimmen. Liegt die Badezimmertemperatur unter den empfohlenen Werten, frieren Sie beim Zähneputzen oder wenn Sie aus der Wanne steigen. Ist es zu warm, und Sie schwitzen bei der Körperhygiene, fühlen Sie sich ebenfalls unwohl.
Mit der Raumluftfeuchte verhält sich das nicht anders. Einen zu niedrigen Feuchtigkeitsgehalt während des Duschens werden Sie zwar kaum befürchten müssen. Herrscht im Badezimmer jedoch konstant eine Luftfeuchte von 70 Prozent oder gar mehr, ist der Schimmel an der Wand vorprogrammiert. Weil der Pilz nicht nur die Bausubstanz angreift, sondern seine Sporen sich in der Luft verteilen und sehr gesundheitsschädlich sind, sollten Sie alles tun, um Schimmelbildung im Badezimmer zu vermeiden.
Ideale Luftfeuchtigkeit im Badezimmer
Die empfohlenen Werte für den Feuchtigkeitsanteil in der Luft liegen im Badezimmer zwischen 50 und 70 Prozent. Bedenken Sie dabei jedoch, dass der Schimmelpilz sich schon bei einer konstanten Raumluftfeuchte von 60 Prozent pudelwohl fühlt. Mit 70 Prozent liegen Sie über diesem Wert und eine Schimmelbildung ist nicht ausgeschlossen. Da Sie sich jedoch nur wenige Stunden des Tages im Bad aufhalten, muss dieser hohe Wert nicht dauerhaft gehalten werden.
Um also auf der einen Seite ein angenehmes und gesundes Raumklima zu schaffen und andererseits der schädlichen Schimmelbildung vorzubeugen, sollten Sie gerade im schimmelgefährdeten Badezimmer den Feuchtigkeitsanteil in der Luft regelmäßig kontrollieren. Verwenden Sie dazu ein Hygrometer, das Sie fest im Badezimmer installieren. Auf der Seite Luftfeuchtigkeit Tabelle finden Sie zu jedem einzelnen Raum Ihrer Wohnung die adäquaten Werte für ein gesundes Raumklima.
Im Badezimmer ist ein Wasserdampfgehalt von 50 Prozent tagsüber vollkommen ausreichend. Sobald Sie sich ein Wannenbad einlassen oder sich unter die Dusche stellen, erhöht sich der Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft von ganz alleine, und die ideale Luftfeuchte ist gewährleistet.
Um das ideale Raumklima im Bad im Griff zu behalten und gleichzeitig der Bildung des Schimmelpilzes vorzubeugen, sollten Sie sich angewöhnen, beim Betreten des Badezimmers stets einen Blick auf das Hygrometer zu werfen. Ist der Wert in einem Ausnahmefall über die 70 Prozentmarke geklettert, besteht jedoch noch kein Grund zur Beunruhigung. Sie müssen erst aktiv werden, wenn Sie konstant über ein paar Tage hinweg erhöhte Feuchtigkeitswerte feststellen. Dann ist das oberste Gebot, die Raumluftfeuchte zu senken.
Besonders anfällig für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und somit schimmelgefährdet sind die Badezimmer ohne Fenster:
- Wenn Sie mit einem fensterlosen Badezimmer zurechtkommen müssen, sollten Sie schon beim Einlassen des Badewassers die Abluft einschalten.
- Sobald nämlich warmes Wasser aus dem Wasserhahn strömt, entsteht gleichzeitig auch Wasserdampf, der an die Luft abgegeben wird und somit die Raumluftfeuchte im Badezimmer erhöht.
- Nach dem Baden oder Duschen müssen Sie das Gebläse noch so lange wieterlaufen lassen, bis sich die Luftfeuchte im Badezimmer wieder auf den Regelwert normalisiert hat.
- Eine noch bessere Alternative wäre, die Hilfe eines Elektrikers in Anspruch zu nehmen, und den Lichtschalter mit dem Ventilator zu koppeln. Auf diese Weise wären Sie auch vor einer Erhöhung der Raumluftfeuchte durch Vergesslichkeit gefeit. Denn sobald Sie das fensterlose, dunkle Bad betreten und das Licht einschalten, ginge die Absaug-Automatik ebenfalls automatisch mit an.
Hohe Luftfeuchtigkeit im Bad
Wenn Sie das warme Wasser aufdrehen, entweicht automatisch gleichzeitig Wasserdampf in die Luft. Dadurch steigt der Feuchtigkeitsgehalt der Badezimmerluft an, was wir aber beim Duschen oder Baden als ganz angenehm empfinden. Auch der Bausubstanz wird durch den kurzzeitig erhöhten Wert der Raumluftfeuchte kein Schaden zugefügt.
Liegt die Luftfeuchte im Bad allerdings dauerhaft im oberen Bereich, handelt es sich um keinen erstrebenswerten Zustand mehr. Da wir das Badezimmer nur kurze Zeit am Tag nutzen, schadet die stetig hohe Raumluftfeuchte unserer Gesundheit zwar nicht. Der Schimmelpilz allerdings fände in dem feuchten Raum einen guten Nährboden vor.
Die Sporen des Schimmelpilzes verteilen sich in der Luft und werden somit vom Benutzer des Badezimmers zwangsläufig eingeatmet. Das kann sowohl zu Atembeschwerden, wie auch zu ernsthaften Atemwegserkrankungen führen. Doch das ist noch nicht alles: Um den Pilz an der Wand wieder loszuwerden, müssten Sie ihn mit chemischen Mitteln bekämpfen, die sich ebenfalls negativ auf das menschliche Atemwegssystem auswirken.
Um sich bei Ihrem Aufenthalt im Bad wohlzufühlen, aber gleichzeitig die Gesundheit nicht zu gefährden, achten Sie stets darauf, dass sich die Raumluftfeuchte im Badezimmer in Grenzen hält und nicht über mehrere Stunden am Tag zu hoch ist. Kontrollieren Sie den Wert regelmäßig mit einem Hygrometer, denn nur auf das technische Messgerät ist Verlass. Ihr Körper empfindet eine zu hohe oder zu niedrige Luftfeuchte erst im Extremfall.
- Weil Sie beim Duschen und Baden relativ viel Wasser brauchen, wird auch mehr Wasserdampf an die Luft abgegeben und die Raumluftfeuchte erhöht sich rasch.
- Deswegen dürfen Sie das Lüften nach einem Dusch- oder Wannenbad keinesfalls vergessen!
- Liegt der Luftfeuchtigkeitsgehalt des Badezimmers dauerhaft im Maximalbereich bei circa 70 Prozent, ist Ihr Bad definitiv zu feucht und der Schimmelpilz wird sich unweigerlich ansiedeln.
- Aus diesem Grund sollten Sie die Raumluftfeuchte im unbenutzten Bad an der unteren Grenze bei circa 50 Prozent halten.
Luftfeuchtigkeit im Badezimmer senken
Da Sie natürlich weder auf die tägliche Körperhygiene, noch auf ein erholsames Wannenbad verzichten sollen, liegt die beste Möglichkeit, dem Schimmel im Badezimmer vorzubeugen, im richtigen Lüften.
- Damit Sie sich nicht erkälten, sondern sich während des Badens oder Duschens über eine angenehme Raumtemperatur freuen dürfen, halten Sie das Badezimmerfenster geschlossen. Dadurch erhöht sich allerdings die Luftfeuchte im Waschraum drastisch.
- Umso wichtiger ist es, dass Sie im Anschluss an das Wannen- oder Duschbad sofort einen Lustaustausch vornehmen.
- Sollten Sie im Wohnbereich unter einem zu niedrigen Feuchtigkeitsgehalt der Luft leiden, lassen Sie die feuchte Badezimmerluft innerhalb der Wohnung entweichen. Öffnen sie dazu die Badezimmertüre, sodass sich die Luftfeuchtigkeit auf den Wohnbereich verteilen kann.
- Liegt der Feuchtigkeitsgehalt Ihrer Wohnung allerdings im Normbereich oder gar darüber, darf die Raumluftfeuchte des Badezimmers nicht zusätzlich in die Wohnung abgeleitet werden. Halten Sie also die Badezimmertüre nach dem Wannen- beziehungsweise dem Duschbad geschlossen. Stattdessen öffnen Sie das Fenster sperrangelweit, sodass möglichst viel Wasserdampf gleichzeitig und rasch nach draußen abziehen kann.
- Besitzt Ihr Badezimmer zwei Fenster, die sich gegenüberliegen, öffnen Sie beide Fenster gleichzeitig. Auf diese Weise entsteht ein Durchzug. Während die feuchte Badezimmerluft auf der einen Seite nach draußen gesogen wird, drängt zum anderen Fenster trockene Außenluft nach innen. Der Luftaustausch geht dadurch also noch schneller vonstatten und Sie haben rasch wieder den gewünschten Feuchtigkeitsgehalt im Bad erreicht.
- Weitere Tipps und Anleitungen für Sommer und Winter finden Sie auf der Seite Badezimmer richtig lüften ausführlich beschrieben.
Haben Sie generell mit einem leicht erhöhten Wert für die Raumluftfeuchte im Badezimmer zu kämpfen, können Sie zu einem altbewährten Hausmittel greifen. Um der Luft etwas Feuchtigkeit zu entziehen, befüllen Sie mehrere, dekorative Schüsselchen mit Salz. Die Schälchen verteilen Sie im Badezimmer. Wie das Senken der Raumluftfeuchte mithilfe von Salz funktioniert und was Sie dabei beachten sollten, können Sie auf der Seite Luftfeuchtigkeit senken nachlesen.
Kommen Sie der erhöhten Luftfeuchte im Bad trotz regelmäßigen Lüftens und der Anwendung diverser Hausmittel nicht bei, haben Sie die Möglichkeit, mit einem professionellen Luftentfeuchter zu arbeiten. Bevor Sie sich jedoch ein Gerät zum Entfeuchten der Badezimmerluft zulegen, sollten Sie sich genau informieren, was für Ihre Zwecke am besten geeignet ist.
Lassen Sie sich ausführlich von einem Fachmann beraten. Holen Sie mehrere Angebote ein. Lesen Sie einschlägige Testberichte und lassen Sie sich nicht von einem Billigangebot überrumpeln. Schließlich handelt es sich um Ihre Gesundheit, für die es sich lohnt, etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
Tipps für das Bad ohne Fenster
Sind Sie kein Eigenheimbesitzer, sondern leben in einem Mehrfamilienhaus, müssen Sie eventuell in Kauf nehmen, dass der Architekt beim Entwerfen der Wohnung das Bad stiefmütterlich behandelt hat. Nicht selten müssen in großen oft geräumigen Wohnungen kleine Räume ohne Fenster als Badezimmer herhalten. In diesem Fall ist es natürlich schwierig, ein angenehmes und gesundes Raumklima im Bad zu schaffen und gleichzeitig die Werte für eine ideale Luftfeuchtigkeit einzuhalten.
- Schalten Sie, sofern die Lüftung des Badezimmers nicht automatisch mit dem Lichtschalter gekoppelt ist, den Ventilator spätestens an, wenn Sie den Wasserhahn fürs warme Wasser aufdrehen. Lassen Sie den Abzug auch nach dem Wannen- oder Duschbad weiterlaufen, bis sich die Raumluftfeuchte normalisiert hat.
- Im Winter empfiehlt es sich zusätzlich nach dem Dusch- beziehungsweise Wannenbad die Heizung um ein oder zwei Grad höher zu drehen. Da warme Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann, senken Sie durch diese Maßnahme den Feuchtigkeitsgehalt der Badezimmerluft ebenfalls. Um unnötige Energiekosten zu sparen, dürfen Sie allerdings nicht vergessen, sobald der Wert für die Raumluftfeuchte wieder im Normbereich liegt, die Heizung ebenfalls wieder herunterzudrehen.
- Haben Sie in Ihrem fensterlosen Bad stetig mit einer sehr hohen oder erhöhten Raumluftfeuchte zu kämpfen, sollten sie über den Kauf eines professionellen Geräts zur Luftentfeuchtung nachdenken.
- Bevor Sie sich jedoch zum Erwerb eines Luftentfeuchters entschließen, der Ihren Geldbeutel einmalig nicht unerheblich belasten wird, sollten Sie versuchen, mithilfe von Hausmitteln den Feuchtigkeitsgehalt der Badezimmerluft zu senken.
- Befüllen Sie dazu ein oder mehrere Schälchen bis zu einer Höhe von drei Zentimetern mit normalem Haushaltssalz und verteilen Sie die Schüsselchen im Raum. Das Salz zieht die Feuchtigkeit an, womit sich die Raumluftfeuchte senkt. Sobald sich in der Schale mehr Wasser, als Salz befindet, muss sie geleert und anschließend mit frischem Salz erneut befüllt werden.
Sind Sie selber gerade in der Planungsphase Ihres Eigenheimes und müssen feststellen, dass Ihnen leider nur der Platz für ein fensterloses Badezimmer bleibt, sollten Sie den Einbau einer Fußbodenheizung überdenken. Denn einerseits senkt die Fußbodenheizung die Luftfeuchtigkeit des Badezimmers dauerhaft und andererseits schenkt Sie Ihnen eine angenehme Wärme.