Kinderzimmer richtig lüften

Gerade im Kinderzimmer ist es besonders wichtig, für ein optimales Raumklima zu sorgen. Denn die Gesundheit von Kindern ist noch sehr anfällig. Allerdings gestaltet sich dies nicht einfach. Schließlich ist das Kinderzimmer Wohn- und Schlafraum zugleich. Damit sich Ihr Kind in seinen Vier Wänden wohlfühlt, müssen Sie verschiedene Kriterien unter einen Hut bringen.

Während der Schlafenszeit, nachts und beim Mittagsschlaf sollte das Kinderzimmer eine etwas kühlere Temperatur aufweisen. Tagsüber wenn das Kind im Zimmer herumtobt, darf es etwas wärmer sein, aber die Luftfeuchtigkeit sollte nicht zu hoch sein. Um möglichst rasch vom Spielraum zum Schlafraum umzuschalten, gibt es nur eine Möglichkeit: das Lüften. Denn nur mithilfe des Luftaustausches lässt sich das Raumklima im Kinderzimmer an die Bedürfnisse des Kindes anpassen.

Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer

Kleine Kinder halten nach dem Mittagessen einen Mittagsschlaf und auch der Nachtschlaf beträgt ungefähr zehn Stunden. Während der Schlafenszeit verwandelt sich das Kinderzimmer ins Kinderschlafzimmer. Das heißt, die Luftfeuchtigkeit liegt mit ihren Idealwerten zwischen 40 und 60 Prozent, die Temperatur hingegen sollte etwas niedriger sein, als während der Spielzeit.

Um für ein perfektes Raumklima zur Schlafenszeit im Kinderzimmer zu sorgen, müssen Sie lüften. Allerdings richtet sich der Luftaustausch zur Mittagszeit nach dem Feuchtigkeitsgehalt der Außenluft. Im Winter werden Sie ein kurzes Stoßlüften vornehmen können. Im Sommer jedoch kann es bei großer Hitze angebracht sein, lieber durch das Öffnen von Innentüren die Luft auszutauschen.

Um die Luftfeuchte in gesunden Schranken zu halten (die Idealwerte finden Sie hier: Luftfeuchtigkeit Tabelle), müssen Sie außerdem berücksichtigen, dass Kinder während des Schlafens über ihre Atemluft Feuchtigkeit an die Raumluft im Kinderzimmer abgeben. Schwitzt das Kind stärker, erhöht sich dieser Faktor durch den Schweiß, der während des Schlafes verdunstet.

Zur Spielzeit sind Kinder oft in Gesellschaft. Je mehr Personen sich im Kinderzimmer aufhalten, umso höher steigen die Werte für Feuchtigkeit und Wärme an. Aber auch ein vierbeiniger Freund sorgt für eine höhere Raumluftfeuchte. Um festzustellen, ob der Feuchtigkeitsgehalt im Kinderzimmer den Normbereich noch nicht über- oder auch unterschritten hat, sollten Sie in regelmäßigen Abständen mit einem Hygrometer nachmessen.

Besitzen Sie keinen Feuchtigkeitsmesser, können Sie sich durch Beobachten Ihres Kindes und seiner Umgebung behelfen. Ist am Morgen nach dem Aufwachen das Fenster beschlagen, ist die Raumluftfeuchte zu hoch. Hustet Ihr Kind während des Schlafens oft und wälzt sich unruhig im Bett hin und her, kann das auf eine zu niedrige Feuchte hindeuten. Wie Sie in die Raumluftfeuchte senken oder auch erhöhen, erfahren Sie hier: Luftfeuchtigkeit im Kinderzimmer.

Kinderzimmer richtig lüften

Kinderzimmer richtig lüften im Sommer

Auch in Deutschland erreicht der Hochsommer hohe Außentemperaturen, die sich natürlich auch in den einzelnen Räumen des Hauses bemerkbar machen. Sowohl beim Schlafen, wie auch beim Spielen sind zu hohe Temperaturen aber unangenehm für das Kind. Sie müssen gezielt lüften im Sommer:

  • Um die Feuchtigkeit, die sich während des Nachtschlafs gesammelt hat, aus dem Kinderzimmer zu befördern, sollten Sie am frühen Morgen lüften. Vor Sonnenaufgang ist die beste Möglichkeit, die feuchtwarme Raumluft mit der trockenen, kühlen Außenluft auszutauschen.
  • Öffnen Sie die Kinderzimmerfenster sperrangelweit und lassen Sie sie für circa 30 Minuten offen stehen. Am besten erledigen Sie den Luftaustausch, wenn das Kind sich nicht im Zimmer befindet. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass es durch das offene Fenster in Gefahr gerät. Ist das nicht möglich, dürfen Sie das Kind nicht unbeaufsichtigt bei offenem Fenster alleine lassen.
  • Wenn das Kinderbett nicht direkt im Zug steht, können Sie während der Sommermonate auch das Fenster über Nacht in Kippstellung bringen. Auf diese Weise verhindern Sie, dass die Raumluftfeuchte durch die Atemluft des Kindes zu hoch wird. Allerdings sollte es sich nicht während des Schlafens aufstrampeln, denn sonst besteht die Gefahr der Auskühlung.
  • Tagsüber kann das Lüften vor dem Mittagsschlaf bei hohen Sommertemperaturen Schwierigkeiten bereiten. Ist es draußen heiß und liegt die Luftfeuchtigkeit hoch, sollten Sie auf das Fenster öffnen verzichten. Um dennoch einen Luftaustausch zu schaffen, können Sie die Innentüre zum Flur öffnen. Da der Gang häufig ein dunkler, fensterloser Raum ist, bietet er im Hochsommer etwas Kühle.
  • Soll der Luftaustausch rasch vonstattengehen, stellen Sie einen Ventilator so auf, dass er entweder die kühle Luft aus der Diele oder die kühle Außenluft ins Zimmer bläst. Die feucht-warme Luft wird dann automatisch aus dem Kinderzimmer gezogen. Auch mit einem laufenden Ventilator sollten Sie Ihr Kind nicht unbeaufsichtigt lassen.
  • Haben die Kinder während des Spielens im Kinderzimmer getobt, ist auch tagsüber Lüften angesagt. Bei moderaten Außentemperaturen öffnen Sie dazu im Sommer das Fenster für circa 30 Minuten sperrangelweit. Auch während dieser Zeit lassen Sie die Kleinen nicht alleine. Und vor dem Zubettgehen am Abend können Sie, wenn es draußen bereits kühler wird, ebenfalls lüften.

Weitere Möglichkeiten, wie sich die Raumfeuchte während der heißen Jahreszeit im Kinderzimmer regulieren lässt, finden Sie hier: Richtig lüften im Sommer

Kinderzimmer richtig lüften im Winter

Damit Ihr Kind während der kalten Jahreszeit im Kinderzimmer nicht friert, müssen sie selbstverständlich heizen. Sowohl tagsüber, wie auch nachts dürfen Sie auf die Heizung nicht verzichten. Denn gerade die Kleinen sind noch sehr empfindlich und werden schnell von einer Erkältung heimgesucht. Das richtige Lüften im Winter gestaltet sich wie folgt:

  1. Um trotz der Kälte einen Luftaustausch im Kinderzimmer vorzunehmen, ist es wichtig, dass Sie die sauerstoffarme, feuchte Luft möglichst rasch nach außen ableiten. Die trockene, kühle, sauerstoffreiche Luft sollte so schnell wie möglich eindringen können. Dazu müssen Sie querlüften.
  2. Das bedeutet, Sie öffnen das Kinderzimmerfenster sperrangelweit. Gleichzeitig öffnen Sie in einem gegenüberliegenden Zimmer ebenfalls das Fenster, soweit wie möglich, und natürlich auch die beiden Innentüren. Dadurch entsteht ein Zug, der die verbrauchte Kinderzimmerluft nach draußen zieht und die sauerstoffreiche Außenluft ins Zimmer drückt.
  3. Im Winter ist es ausreichend, wenn Sie das Kinderzimmer für 5 Minuten gut durchlüften. Selbstverständlich drehen Sie während des Luftaustausches die Heizung ab. Lassen Sie Ihr Kind nicht in der Zugluft spielen, sondern sorgen Sie dafür, dass es vor dem Lüften das Kinderzimmer verlässt. Nach dem Luftaustausch drehen Sie die Heizung wieder an.
  4. Das Kinderzimmer muss im Winter auch während der Nacht beheizt werden. Allerdings sollte die Schlaftemperatur unter der Wohn- und Spieltemperatur liegen. Damit sich über Nacht die Raumluftfeuchte durch den Atem Ihres Kindes nicht stark erhöht, lüften Sie vor dem Zubettbringen ebenfalls fünf Minuten.
  5. Nur wenn der Winter mit frühlingshaften Temperaturen aufwartet, können Sie nachts auf die Heizung verzichten. Im Kinderzimmer sollten Sie mit dem Kippen des Fensters aber noch warten. Denn wenn die Luft während der Nacht zu stark abkühlt, wirkt sich das negativ auf das Raumklima aus. Es kann zur Taubildung und damit zu gesundheitsgefährdenden Schimmel kommen.
  6. Wenn Ihr Kind während des Schlafens schwitzt, sollten Sie bedenken, dass sich Bettwäsche und Matratze mit Feuchtigkeit vollsaugen. Am besten drehen Sie nach dem Aufstehen im Kinderzimmer für kurze Zeit die Heizung hoch. Sorgen Sie dafür, dass die Bettwäsche so liegt, dass sie gut trocknen kann. Anschließend drehen Sie die Heizung aus, lüften das Kinderzimmer fünf Minuten gut durch und schalten dann den Heizkörper auf die normale Spieltemperatur.

Weitere Informationen zum Luftaustausch während der kalten Jahreszeit finden Sie hier: Richtig lüften im Winter

Tipps: Kinderzimmer richtig lüften

Nutzen Sie zum Lüften des Kinderzimmers die Zeiten aus, in denen sich Ihr Kind sowieso nicht im Raum befindet. Es bieten sich die Essenszeiten an, die Zeiten während der Abend- und der Morgenwäsche, oder wenn es sich im Wohnzimmer aufhält.

Wann immer das Wetter es zulässt, sollten Sie die Bettwäsche zum Lüften ins Freie hängen. Dadurch ist gewährleistet, dass der Schweiß, der über Nacht ins Bett geschwitzt wurde, nicht im Kinderzimmer verdunstet. Die Raumluftfeuchte bleibt so unbeeinflusst.

Sollte die Luftfeuchte im Kinderzimmer zu niedrig sein, denken Sie daran: Ob giftig oder nicht, Pflanzen haben im Zimmer eines Kleinkindes nichts zu suchen. Versuchen Sie also nicht, die Raumluft mithilfe von Zimmerpflanzen zu beeinflussen, sondern hängen Sie ein feuchtes Baumwolltuch auf.

Ist im Sommer die Außenluft am Abend noch zu feucht, lüften Sie erst später, wenn Ihr Kind schläft. Vergewissern Sie sich, dass es gut zugedeckt ist, und öffnen Sie dann das Fenster sperrangelweit. Sorgen Sie aber dafür, dass der Sprössling nicht in der Zugluft liegt. Verlassen Sie während des Lüftens das Kinderzimmer nicht und schließen Sie nach dem Luftaustausch das Fenster gewissenhaft.

Als generelle Anhaltspunkte fürs Lüften im Kinderzimmer können Sie sich merken:

  • Im Sommer bei hohen Temperaturen nur früh morgens und spät abends den Luftaustausch vornehmen. Fenster sperrangelweit für circa 30 Minuten geöffnet lassen. Bei moderaten Sommertemperaturen mehrmals täglich lüften.
  • Im Winter bei eisigen Temperaturen mehrmals täglich nicht länger als 5 Minuten lüften, während sich das Kind nicht im Kinderzimmer aufhält.